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Das gab es 2023 
Linie 1

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Musikalische Revue 

Berlin im Münsterland! – Linie 1 

Buch und Liedtexte von Volker Ludwig, Musik von Birger Heymann und der Band No Ticket

Aufführungsrechte bei Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG, Berlin | www.felix-bloch-erben.de

1. Akt:

„Linie 1“ spielt Mitte der 80er Jahre im durch die Mauer geteilten (West-)Berlin. Die U-Bahn-Linie 1 führte damals noch vom Westen in den Osten durch arme und reichere Bezirke und passierte dabei verschiedenste soziale Schichten der Gesellschaft. - Um 6.14 UHR kommt ein von zu Hause ausgerissenes, einfaches Mädchen vom Land in Berlin am Bahnhofzoo an. Sie ist überwältigt, die berliner Luft zu spüren und macht sich direkt auf die Suche nach ihrem Märchenprinzen Johnnie, einem Rockmusiker, der sie nach Berlin eingeladen hat, ohne ihr seine richtige Adresse zu geben. Unschlüssig, wohin sie gehen soll, wird sie von Pennerin Mücke angebettelt: „Haste mal 'ne Mark?“ - Ehe sie sich versieht, ist sie mittendrin in der rauen und von Alkohol und Drogen benebelten Szene der herumlungernden Charaktere am Bahnhof Zoo. Zeternd kommt die Lady angerauscht; seit sie so erfolgreich sei, habe sie für nichts mehr Zeit. Sie kleckert dem Pennerquartett etwas Geld hin – sollen sie doch saufen! Die Lady lebt nach dem Motto: „TAG, ICH HASSE DICH“ und die Nächte sind viel zu kurz. Das Mädchen fragt sich durch zur U-Bahn nach Kreuzberg. Linie 1, am Bahnsteig: Ihr bleibt nichts anderes über als mit den facettenreichen Charakteren der berliner Arbeiterschaft auf die nächste U-Bahn zu WARTEN. Im Zug bekommt sie auf ihre Fragen keine Antworten, die Fahrgäste sitzen hinter der Zeitung oder taxieren ihr GEGENÜBER. An der Station Schlesisches Tor wird sie als „Wessi-Tussi“ vom selbstbewussten Bambi angebettelt, eingeschätzt und ausgefragt. Sie erwartet ihren Freund Johnnie-Boy, von dem weit und breit nichts zu sehen ist. Verunsichert fragt sie Bambi und Kleister nach der Andersenstraße, die es in ganz Berlin allerdings einfach nicht gibt. Bambi verklickert ihr mit seiner reichen Lebenserfahrung, dass sie angeschmiert wurde. Er philosophiert zusammen mit Kleister, Lumpi und den Punks über die DICKE FETTE LIEBE und will den Namen des Märchenprinzen wissen. Sie erklärt ihm, dass Johnnie-Boy mit seiner Band in ihrer Stadt getourt und sie sogar dreimal danach besucht hat. Nun ist sie schwanger und es war ausgemacht, dass sie zu ihm nach Berlin ziehen kann, wenn sie es zu Hause nicht mehr aushält. Bambi verspricht, Johnnie zu finden und schickt sie zum Frühstück zur Buletten-Trude am Bahnhof Zoo. Im U-Bahn-Wagen hört sie Ausländerfeindlichkeiten, begegnet zwei schulschwänzenden, aufmüpfigen Mädchen, Risi und Bisi, und wird Zeugin eines handfesten Familienkrachs. Am Halleschen Tor steigt Maria zu, die sich kaum traut, das verzweifelte und verheulte Mädchen mit einem HEY DU anzusprechen. Nach dem Maria das Mädchen trösten kann, erzählt es ihr von ihrer großen Liebe Johnnie und dass sie Sängerin werden will. An der Kurfürstenstraße steigen Kontrolleure zu, die mit den Fahrgästen in heftige Diskussionen geraten (KONTROLETTI-TANGO). Am Wittenbergplatz muss Maria umsteigen, nicht ohne sich in zwei Stunden an der Bulettenbude von Trude am Bahnhof Zoo mit dem Mädchen zu verabreden. Ein spätsemestriger Müsli-Typ, den das Mädchen als DER ANMACHER – Horst kennerlernt, lässt die Frage aufkommen: „ISN’T HE SWEET?“. An der Imbissbude von Buletten-Trude am Bahnhof Zoo, stimmen zwei Sängerinnen eine schrille HYMNE AUF BERLIN an. Das Mädchen richtet Bambis Grüße an Trude aus und wird sofort von ihr mütterlich mit Pommes versorgt. Mondo, ein Zuhälter, der ihr Kaffee-Cognac mit „noch was drin“ spendiert, verspricht ihr Job und Unterkunft, verduftet aber schnell, als er Bambi mit der frohen Botschaft „Johnnie-Boy lebt“ kommen sieht. Bambi verspricht, er wird Johnnie bringen, „tot oder breiförmig“. Das Mädchen ist von Mondos Gesöff deutlich angeschlagen. Sie trifft den 80-jährigen Hermann, der sein Leben ohne Geld bemerkenswert meistert und zufrieden, aber auch ironisch mit Mücke, der Pennerin von morgens, feststellt: ES IST HERRLICH ZU LEBEN. An Trudes Bude platzen nun auch Fremdenführer mit Scharen von Touristen ein, die ihnen die LINIE 1 und Kreuzberg zeigen. Das Mädchen verliert unterdessen in Folge von Mondos Drink mit „Extras“ den Halt und beginnt zu Träumen.

2. Akt:

FAHR MAL WIEDER U-BAHN – TU DIR MAL WAS GUTES AN! Das Mädchen schläft in der U-Bahn, durch ihren Traum jagen verschwommene Bilder ihrer neuen Bekannten. Vier piekfeine Damen stürmen in den Wagen und mokieren sich über die Fahrgäste; die erzkonservativen Fregatten behaupten, sie seien die Crème der „Reichshauptstadt“. Am Wittenbergplatz geht's für die WILMERSDORFER WITWEN zum KaDeWe. Eine vom Schicksal geschlagene Frau erzählt dem Mädchen, wie das so war, mit den Nazis und ihren Witwen nach dem 2. Weltkrieg. An der Möckernbrücke steigt Maria ein. Das Mädchen kriegt die Krise, weil ihre Tasche weg ist. Zusammen wollen sie zurück zum Bahnhof Zoo. Auf der Weiterfahrt bemerkt das Mädchen einen Jungen mit Hut und Mantel, der ihr augenscheinlich schon seit dem frühen Morgen folgt. Im Gespräch mit der Straßensängerin hören die beiden, dass Johnnie-Boy der Freund von der Lady, dieser reichen Immobilientante ist. Abruptes Bremsen, ein dumpfer Knall, Stille -jemand ist vor die U-Bahn gesprungen. War es der Junge, den das Mädchen seit den frühen Morgenstunden immer wieder gesehen hat, oder vielleicht doch nur eine gescheiterte Existenz aus den Reihen der Penner oder Punks? Es war Lumpi, Kleisters ausgeflippte Freundin vom Schlesischen Tor. In der Menschenmenge sieht man nur, wie Spießer den Selbstmord selbstgerecht kommentieren und einen NACHRUF auf Lumpi abhalten, der sich anhört wie eine Hymne der Gleichgültigkeit. Maria und das Mädchen fragen den Jungen mit Hut und Mantel, der durch sein Outfit an Humphrey Bogart in „Casablanca“ erinnert und die Fragen aufwirft, ob er ein Perverser ist, warum er sich so verkleidet und warum er mit niemandem redet. Er ist scheu, schreibt nur Geschichten, die ihm beim Beobachten auf- und einfallen. Als er das Mädchen gesehen hatte, war seine Fantasie mit ihm durchgegangen – die besten Geschichten schreibt eben immer noch das Leben. Noch immer keine Weiterfahrt, die Fahrgäste debattieren über die Tote. Alt und Jung sind verschiedener Ansichten und der Junge fantasiert ein Bild ihres Lebens. Nach dem Erlebten stellen die Charaktere fest, die Menschen bräuchten wieder MUT ZUM TRÄUMEN. Am Bahnhof Zoo treffen sich alle wieder und Bambi hat Johnnie-Boy angeblich tatsächlich aufgetrieben. Er verspicht, dass Johnnie-Boy ein kleines Rockkonzert in der Bahnhofshalle geben wird. Wird das Mädchen Johnnie-Boy tatsächlich finden? Werden sich die beiden Hand in Hand ihr Glück ONLY YOU versprechen und mit der BITTE HALT MICH FEST ein glückliches Ende finden?

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HINTERGRUNDINFOS

 

Nächste Stationen: Mut, Träumen, Hoffnung und Liebe - Hintergrund Informationen:
Nachdem das Musical bereits 2004 sehr erfolgreich auf unserer Freilichtbühne zu sehen war, kehrt es nach fast 20 Jahren mit einem großen, fast 50-köpfigen Ensemble zurück. Wir freuen uns besonders, dass wir viele der damaligen darstellenden Personen wieder begeistern konnten, für einen Sommer mit der Linie 1 auf unserer Freilichtbühne zu fahren. Ein besonderes Ensemble aus Newcomern, neuen Gesichtern und den ganz Bekannten unserer Bühne. Sie zeigen das Musical, das wie kaum ein anderes die Couleur Locale einer zum Zeitpunkt der Entstehung noch immer zerrissenen Stadt mit so treffendem (Umgangs-)Ton einfängt. Die Stärke des Stücks liegt in den kalkulierten Widersprüchen, im Fehlen aller Sentimentalität, in der nichts beschönigenden Zeichnung der in den Bahnhöfen gestrandeten Randfiguren der Gesellschaft und der No-Future-Jugend. Die Texte von Volker Ludwig leben von ihrer kabarettistischen Schärfe und von den unerwarteten Gegensätzen: Liebe ist „dick und fett, abartig und asozial“, das Happy End ist „wirklich wahr, stinknormal und lieb“. Die U-Bahn-Linie 1 ist nicht nur die Symmetrieachse zwischen den beiden Teilen, sondern strukturiert als immer wiederkehrendes Motiv den Ablauf des Stücks. In fast allen Theatern wurde LINIE 1 inzwischen herausgebracht, so dass dieses Musical im Genre der Revue zu den erfolgreichsten auf den deutschsprachigen Bühnen zählt. 

DAS GRIPS-Theater – BOTSCHAFT GEGEN DAS ESTABLISHMENT

Das GRIPS Theater wurde 1972 von Volker Ludwig und einigen Freunden in Berlin gegründet. Sie gehörten einer politisch linken Gruppe an, die gegen das Establishment agitierte und Kinder und Teenager dazu ermuntern wollten, für ihre Rechte zu kämpfen. Die Hauptdarstellerin von Linie 1 überwindet auf ihrer Fahrt ihre Schüchternheit und freundet sich mit sozialen Randgruppen und Kriminellen an, was nach der Premiere nicht von allen gutgeheißen wurde. Konservative Politiker und Zeitungen sahen darin ein schlechtes Vorbild für junge Menschen. Vier Jahrzehnte später gilt das Musical als eines der besten in deutscher Sprache und wurde in den verschiedensten Ländern und Inszenierungen gespielt.

Es spielen:

Noah BERGER (u.a. der Anmacher), Jana BERLIN (Ensemble), Vanessa BINNEWIES (u.a. Risi), Kathrin BORCHELT (die Lady), Annett BOY (Ensemble), Lea BRÖKER/Leah FINKE (das Mädchen), Lena BECKMANN (u.a. Lumpi), Maren DEITMAR (Ensemble), Martje DREES (Ensemble), Nathalie DUDENHAUSEN (u.a. Bisi), Patrick ELSNER (u.a. Fremdenführer), Philipp ELSNER (u.a. Bambi), Susanne ELSNER (Ensemble), Stefan ERDMANN (u.a. Wilmersdorfer Witwe), Ulrike ERDMANN (u.a. Sozialdemokratin), Klaus Dieter FELMET (Ensemble), Lukas FINKE (u.a. Zielinski), Kirsten GASS (u.a. Titti), Patrick GLATZEL (u.a. Fremdenführer), Tanja GOSSLING (Ensemble), Yvonne GRÜNER (u.a. die Sängerin), Anja HÜLSMANN (Ensemble), Janis HÜLSMANN (u.a. Kleister), Maike IMBERGE (Ensemble), Julia KLEIN (Ensemble), Mia KOLMSEE (Ensemble), Lotta KRANE (Ensemble), Tatjana KRANE (Ensemble), Fiet KRAUSE (u.a. Erich), Stephanie KRAUSE (u.a. Lola),
Liane LAURENZ (U-Bahn Ansagen), Benjamin LENZ (Ensemble), Erwin
MASLANKA
(u.a. Wilmersdorfer Witwe), Solveigh NEUMANN (Ensemble),
Henriette NIEPEL (Ensemble), Klaus Dieter NIEPEL (u.a. Wilmersdorfer Witwe), Viola NIEPEL (u.a. Trude), Wolfgang RUDORF-WITRIN (Ensemble), Kristina SCHMIDT (Ensemble), Martin SCHMIDT (u.a. Mondo), Ursula SCHMIDT (Ensemble),
Charlotte STÖTTNER (Maria), Franzi VOLLMER (Ensemble), Christian VON DERSCHAU (der Junge mit Hut und Mantel), Jens VON DERSCHAU (u.a. Johnnie-Boy), Nina WIERZBITZA (u.a. Mücke), Peter WOLTERING (u.a. Hermann) 

und als Gast Eckehardt Maaß

KREATIV-TEAM

REGIE UND INSZENIERUNG Sebastian HORSTMANN, Jens VON DERSCHAU

CHOREOGRAFIE UND INSZENIERUNG Corinna GOTTSCHALK

MUSIKALISCHE LEITUNG Simon HASSELS

CHOREOGRAFIE ASSITENZ Lena BECKMANN

REGIE-ASSISTENZ Vanessa BINNEWIES, Viola NIEPEL, Kristina SCHMIDT

REQUISITE Ulrike ERDMANN

BAND ARRANGEMENT (Mut zum Träumen) Martin RECKFORT
IDEE BÜHNEN-, KOSTÜM- UND MASKENBILD Sebastian HORSTMANN

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